Alu-Terrassendach vorbereitet für VSG in neuen Größen

Was ist eine „harte Bedachung“?

Und wie unterscheidet sich diese von einer ‚weichen‘ Bedachung? Das Stichwort lautet „Brandschutz“. Aber was genau steckt hinter diesem Begriff?

Der Begriff „harte Bedachung“ entstammt der Bautechnik und hat in erster Linie mit dem Brandschutz für Gebäude zu tun. Man findet diesen Begriff sowie dessen Gegenstück („weiche Bedachung“) unter Anderem in den Landesbauordnungen. Die Bezeichnungen entstammen der Zeit, als es hauptsächlich „weiche“ Dächer aus Stroh oder Reet gab, die durch Flugfeuer leicht in Brand gesetzt wurden. Als Flugfeuer bezeichnet man brennende Gegenstände, die durch die Luft gewirbelt werden, auf das Dach fallen können und damit zur Ausbreitung von Bränden beitragen.

Eine Bedachung wird als ‚hart‘ bezeichnet, wenn diese ausreichend widerstandsfähig gegen hohe Temperaturen und Flugfeuer ist. Die Forderung nach einer „harten Bedachung“ ist bis heute ein essentieller Gesichtspunkt innerhalb der Bauordnungen für Bedachungen.

Was sind Baustoffklassen und Brandschutzklassen?

Welches Material eignet sich für die Konstruktion einer harten Bedachung? Zur Beantwortung dieser Frage wird auf die sogenannten Baustoffklassen (auch Brandschutzklassen genannt) zurückgegriffen. Durch diese werden Baustoffe hinsichtlich ihrer Brenn- und Entflammbarkeit klassifiziert. In Deutschland geschieht dies nach DIN 4102 (Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen), auf europäischer Ebene nach DIN EN 13501 (Klassifizierung von Bauprodukten und Bauarten zu ihrem Brandverhalten).

Baustoffe der Baustoffklassen B1 und B2 erfüllen in der Regel als Werkstoff alleine nicht die Anforderungen an eine harte Bedachung und gelten folglich als weiche Bedachung. Mehr zur Baustoffklassifizierung finden Sie auch in unserem Artikel zur Europäischen Baustoffklassifizierung.

Was eignet sich als harte Bedachung?

Eine harte Bedachung verhindert, dass sich ein Brand ausweitet und auf Nachbargebäude übergreift. Beispiele für Material, das sich für eine harter Bedachung eignet, sind: Dachziegel aus gebranntem Ton, Naturstein wie Schiefer, Gneis oder Sandstein, Beton und Bitumen. Diese Materialien sind nicht brennbar bzw. enthalten keine brennbaren Bestandteile. Auch findet hier weder eine Rauchentwicklung noch ein brennendes Abtropfen statt.

Ein Terrassendach mit getöntem VSG als Dacheindeckung.
Ein Terrassendach mit getöntem VSG als Dacheindeckung.

REXOpremium Alu-Terrassenüberdachung mit VSG-Glas sind nicht nur robust und lassen viel Licht durch. Sie gelten Dank des Verbundsicherheitsglases auch als harte Bedachung. Sollte Ihr Bauamt auf einer harte Bedachung bestehen, dann bietet es sich an, diese Form der Dacheindeckung auf Genehmigung prüfen zu lassen. Auch unsere Alu-Terrassendächer REXOclassic mit dem markanten Dachüberstand können mit dem sehr bruchsicheren Verbundsicherheitsglas ausgestattet werden.

Harte Bedachung – der Brandtest entscheidet

Wie wird festgestellt, ob eine Bedachung wirklich hart ist? Hier entscheidet ein genormter Brandtest unter Praxisbedingungen. Dafür wird ein Probedach erstellt. Anschließend wird ein mit 600 Gramm Holzwolle gefüllter Metallkorb an drei unterschiedlichen Stellen auf dem Dach positioniert und die Holzwolle entzündet. Das entstehende Feuer darf nicht auf das Dach übergreifen, die Oberfläche darf nicht zerstört werden. Auch dürfen keine herabfallenden, brennenden oder glimmenden Teile entstehen.

Die Brandprüfung erfolgt zunächst bei 15 Grad Dachneigung und gilt für alle Dachneigungen bis 20 Grad. Wenn stärker geneigte Dachflächen geprüft werden müssen, wird eine weitere Prüfung mit einer 45-Grad-Dachneigung durchgeführt. Nach einer erfolgreichen Prüfung wird ein Prüfzeugnis ausgestellt, mit dem ein Antrag auf Erteilung einer allgemein bauaufsichtlichen Zulassung gestellt werden kann.

‚Weiche‘ Dächer – traditionelle Dacheindeckungen

Weiche Bedachungen findet man vor allem bei traditionellen Dachformen, die mit Naturmaterial ausgestattet sind, z.B. Stroh-, Schilf- und Reetdächer. Diese Dächer sind schnell entzündlich und weisen eine hohe Brandgefahr auf. Deshalb müssen hier größere Abstände zu den Grundstücksgrenzen eingehalten werden, um eine Brandausbreitung zu verhindern bzw. zu hemmen.

Auch Dacheindeckungen aus Stegplatten, etwa für Terrassendächer oder Carports, sind in diesem Zusammenhang als weiche Dächer einzustufen. Zwar ist ein robuster Kunststoff wie Acrylglas (bekannt z.B. unter dem Handelsnamen PLEXIGLAS®) nur schwer brennbar. Allerdings wird dieses Material als „normal entflammbar“ eingestuft. Zum Brandverhalten von PLEXIGLAS® finden Sie weitere Infos in unserem Produktratgeber zum Thema Brandverhalten von PLEXIGLAS®.

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