PLEXIGLAS® – schneiden, bohren, kleben

PLEXIGLAS® – schneiden, bohren, kleben

PLEXIGLAS® ist einer der anpassungsfähigsten und hochwertigsten Kunststoffe unserer Zeit. Vor allem in  Bereichen, die regelmäßig Wind und Wetter ausgesetzt sind – wie Garten, Terrasse, Balkon oder Carport – kann dieses Material seine Stärken ausspielen. Hohe Bruchfestigkeit, gute Verarbeitungsmöglichkeiten sowie eine hervorragende Witterungs- und Alterungsbeständigkeit sind hier die Stichworte. Deshalb gibt Hersteller Evonik ganze 30 Jahre Garantie auf sein Top-Produkt.

PLEXIGLAS® Platten gehören aufgrund dieser Vorzüge zu den beliebtesten Artikeln unseres Kunststoffplatten-Angebots.

plexiglas-strukturplatten

PLEXIGLAS®im Zuschnitt

Wir bieten PLEXIGLAS® in marktgängigen Größen. Natürlich erhalten Sie bei uns auch Zwischengrößen – lassen Sie sich die gewünschten Platten einfach zuschneiden. Geben Sie im Bestellprozess die jeweils gewünschten Zuschnitte ein – wir erledigen den Rest.

Mit unserer Profi-Säge ist der Zuschnitt mit einer Genauigkeit von +/-2mm (Werte abhängig von der Umgebungstemperatur,) kein Problem! Je nach Format sind zehn rechtwinklige Zuschnitte über unseren Online-Shop kostenfrei. Wir bitten Sie allerdings, das aktuell kleinste Zuschnittsmaß 10cm x 20cm nicht zu unterschreiten.

PLEXIGLAS®bearbeiten

Wer individuellere Bearbeitungen oder Zuschnitte benötigt, kann anhand unseres Ratgebers zahlreiche Tricks und Kniffe lernen. Generell lässt sich PLEXIGLAS®– etwa im Vergleich zu herkömmlichen Glas – sehr gut verarbeiten. Dennoch sollten Sie je nach Art der Verarbeitung bestimmte Dinge beachten, damit Sie an Ihren PLEXIGLAS®-Platten lange Freude haben.

Lassen Sie, wann immer möglich, eventuell vorhandene Schutzfolie an der Platte, da PLEXIGLAS® zwar sehr bruchfest ist, aber leicht zerkratzen kann. Diese Folie sollten Sie am besten nur an den Stellen entfernen, die Sie bearbeiten möchten.

PLEXIGLAS® schneiden

PLEXIGLAS® lässt sich auch schneiden. Je nach Stärke des Plattenmaterials bieten sich hier zwei Lösungen an: die Ritz- und Bruchmethode sowie das Schneiden mittels einer Säge.

Bei der Ritz- und Bruchmethode wird – wie der Name schon sagt – das Material zunächst mit einem scharfen Gegenstand, etwa einem Glasschneider oder der stumpfen Seite eines Cutters, eingeritzt. Hier sollten Sie folgendermaßen vorgehen:

Zunächst legen Sie die Platte (inkl. des Schutzpapier) auf eine flache, ebene Fläche (Arbeitsplatte etc.) Steht keine Arbeitsbank zur Verfügung, können auch – je nach Größe der Platte – zwei bis drei Sägeböcke benutzt werden.

Zum Messen der gewünschten Länge empfiehlt sich ein Zollstock. Die Größe des gewünschten Stücks sollte mit einem Filzstift markiert werden. Mit einem Glasschneider oder Cutter wird diese Markierung jetzt mehrmals von beiden Seiten eingeritzt, damit man später die gewünschte Plattenlänge abbrechen kann – streng genommen handelt es sich hier also nicht um ein Schneiden, sondern um ein ‚sauberes Abbrechen‘. Zum Abbrechen nutzt man die Kante der Arbeitsbank. Leichter geht es, wenn man zur Fixierung der Platte ein Gegengewicht – etwa ein Stück Holz – auflegt.

Jetzt werden die Kanten geglättet. Hierzu eignet sich ein Bohrer mit Polieraufsatz. Fixieren Sie das Material an Tisch oder Arbeitsbank, um die Bruchkante sauber zu polieren.

Bei größeren Plattenstärken sollte man das Material mit einer Kreissäge schneiden. Auch hier steht das exakte Abmessen der gewünschten Maße an erster Stelle. Die Platte muss gut auf dem Sägetisch fixiert werden. Verwenden sollten Sie Hochgeschwindigkeits-Stahlblätter oder Sägeblätter, die speziell für PLEXIGLAS® entwickelt wurden. Die ideale Geschwindigkeit zum Schneiden von PLEXIGLAS®-Platten liegt bei ca 3.450 Umdrehungen/Minute.

Sollten Sie mehrere Platten in einem Arbeitsgang schneiden wollen, empfiehlt sich die Verwendung eines Sägeblatts mit Karbidspitze. Gerade bei stärkeren Platten kann während des Sägevorgangs ein Kühlmittel einen glatteren Schnitt sicherstellen. Auch hier sollte das Material an der Sägekante poliert werden.

Schlussendlich sollten Sie die Platte vorsichtig von Plastikresten säubern, um einem Verkratzen der Plattenoberfläche vorzubeugen.

PLEXIGLAS® kleben

Natürlich lässt sich PLEXIGLAS®auch kleben. Geeignete Kleber wie z.B. Acrifix finden Sie bei uns im Shop. Kleinere PLEXIGLAS® Stücke können Sie auch mit einem Sekundenkleber kleben. Falls Sie Schneidekanten kleben wollen, sollten Sie diese entgraten und säubern. Generell sollten Sie auch hier vorsichtig vorgehen, um zu verhindern, dass Kleber auf die Platten gerät und dort unschöne Flecken hinterlässt.

PLEXIGLAS®bohren

PLEXIGLAS® lässt sich fast genauso leicht bohren wie Holz. Hier sollten Sie folgende Dinge beachten:

Verwenden Sie nach Möglichkeit einen Bohrständer, um sauber und genau zu bohren. Bei einer Bohrtiefe ab 5mm sollte der Bohrer mit Wasser oder Pressluft gekühlt werden, da ansonsten die Bohrerhitze das PLEXIGLAS® verformen kann. Bei tieferen Bohrungen sollten Sie nach ca. 1mm Bohrtiefe kurz pausieren und den Bohrer ausheben. Den richtigen Bohrervorschub bzw. die angemessene Schnittgeschwindigkeit erkennen Sie am glatten, zusammenhängenden Spanfluss. Ist der Span verschmolzen, dann ist der Vorschub und/oder die Drehzahl ev. zu gering. Ist der Span gestaucht oder krümelig, dann sind Vorschub und/oder Drehzahl zu hoch.

Für Auskreisungen bis ca. 60 mm ist eine Lochsäge oder Sägeglocke geeignet. Hier sollten Sie den Mittelpunkt eventuell mit einem geeigneten Bohrer vorbohren. Auch hier das Kühlen des Bohrers nicht vergessen!

PLEXIGLAS® biegen

PLEXIGLAS® lässt sich auch biegen. Dies geschieht mit Hilfe von Hitze, da diese das Material erweicht und formbar macht. Wichtig ist, die richtige Temperatur zu verwenden: Ist das Material nicht heiß genug, können sich im Biegebereich unschöne Risse zeigen, die vor allem bei transparentem Acrylglas stören. Bei zu starker Hitze können sich Bläschen bilden.

Am einfachsten ist es, wenn Sie nur eine Kante biegen wollen. Hier nutzen Sie am besten eine Metallschiene als Biegekante. Als Gegenstück bzw. zur Fixierung nutzen Sie eine Holzschiene. Jetzt erhitzen Sie das Material mit einem Heißluftföhn. Üben Sie immer wieder etwas Druck aus, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wann die Platte biegbar ist. Ziehen Sie die zu biegende Seite gleichmäßig nach unten, bis der gewünschte Biegungswinkel erreicht ist. Bei größerem Material sollten Sie nach Möglichkeit eine weitere Person um Hilfe bitten. Größeres Plattenmaterial sollte in einem Ofen erhitzt werden.

PLEXIGLAS® polieren

Obwohl PLEXIGLAS®sehr robust ist kann das Material zuweilen verkratzen. Zum Entfernen von Kratzern gehen Sie folgendermaßen vor: Schleifen Sie die Schadstelle mit wasserfestem Schleifpapier der Körnung ca. 240 vor, dann schleifen Sie mit einer Körnung 400 oder 600 nach. Anschließend können Sie, vor allem bei größeren Kratzern, spezielle Politurpaste einsetzen.

Ein hilfreiches Video zum Thema finden Sie auf unserem Youtube-Kanal:

PLEXIGLAS® entgraten

Mit einer Edelstahlklinge lässt sich PLEXIGLAS® mühelos entgraten. Spannen Sie hierzu das Werkstück in einen Schraubstock ein und ziehen Sie die Ziehklinge möglichst in einem Zug über eine komplette Seite. So erhalten Sie ein gleichmäßiges Ergebnis. Größere Materialstücke können Sie natürlich auch mit einer Poliermaschine bearbeiten. Achten Sie auch hier darauf, dass beim Polieren nicht zu viel Hitze entsteht, um das Material nicht zu verformen.

PLEXIGLAS® – vielseitig und leicht zu bearbeiten

Unser Fazit: PLEXIGLAS® ist ein vielseitiger Werkstoff, den auch handwerkliche Laien bearbeiten können. Wir hoffen, dass unser kleiner Produktratgeber zum Thema „PLEXIGLAS® verarbeiten“ Ihnen zusagt bzw. bei Ihren nächsten Projekten Hilfestellung geben kann.

Unser Angebot an PLEXIGLAS® finden Sie hier: PLEXIGLAS® im Onlineshop